Angst – Dein Freund oder dein Feind? 

Ist Angst dein Freund oder dein Feind? Wie geht es dir mit dieser Frage und wie beantwortest du sie für dich? Wenn mir jemand diese Frage vor 5 Jahren gestellt hätte, hätte ich gesagt: Feind – und das ohne mit der Wimper zu zucken. Die Angst kenne ich schon seit frühester Kindheit. Inwiefern sollte sie also auch nur im Ansatz mein Freund sein können? 

Die Herausforderung für mich war: Die Angst war mit der Zeit mein ständiger Begleiter geworden. Morgens, wenn ich aufwachte, hatte ich sorgenvolle Gedanken, wie der Tag werden würde, wie ich mit dieser Kollegin oder jener Situation umgehen würde. Ich ging durch jeden Tag mit verschiedenen Ängsten: Versagensangst, Angst davor, abgelehnt zu werden, Angst, dass das, was ich tat oder was ich war, einfach nicht ausreichte. Die Angst war mein Lieblingsgefühl. Lieblingsgefühl deshalb, weil es immer das Gefühl war, was sich zuerst in mir zeigte und immer wieder zu mir sagte: „Julia, da musst du aufpassen. Oh Gott, was hast du jetzt wieder gesagt? Kann dich dein Gegenüber eigentlich gerade noch leiden?“ Meine Angst war mit der Zeit zu einem Riesen geworden, der mich an der Hand hatte und zugegeben, an den auch ich mich festkrallte, weil ich dachte, ich hätte keine andere Wahl, keinen anderen Ausweg. 

Was ich erst im Laufe der Zeit und auch im Laufe meiner Ausbildung im Bereich Persönlichkeitsentwicklung immer mehr verstand, war: 1. Ja, ich habe eine Wahl. 2. Die Angst ist mein Freund. Denn ihre Funktion über all die Jahre war, mich zu beschützen. Dinge, nicht zu tun, bei denen ich hätte verletzt werden können. Über die Jahre hat sich so ein ganzes inneres Schutzsystem aufgebaut, dessen oberste Priorität meine Sicherheit war.  

Wie bin ich weiter damit umgegangen und wie könntest auch du lernen, immer mehr mit deiner Angst in Kontakt zu kommen und einen neuen Umgang mit ihr lernen?

Einen ersten Punkt, den ich dir hier vorstellen möchte, ist: Wahrnehmung und Achtsamkeit. Um etwas zu verändern und sei es, eine neue Perspektive auf die eigene Angst einzunehmen, bedarf es Achtsamkeit mit dir und dass du in Kontakt mit dir und deinem Körper gehst. Der Körper ist der Träger unserer Gefühle. Durch ihn sind wir in der Lage, die Gefühle zu empfinden. Was kann das nun konkret für dich bedeuten? Setze dir feste Zeiten, um einmal innezuhalten und dich und deinen Körper wahrzunehmen. Such dir dafür einen sicheren und gemütlichen Platz, an dem du ungestört bist und ca. 5-10 Minuten (oder nach Belieben) in dich hineinhorchen kannst. Das kannst du bspw. schon morgens nach dem Aufstehen machen oder abends bevor du ins Bett gehst. Schließe gerne deine Augen und konzentriere dich zunächst auf deinen Atem. Nimm ein paar tiefe Atemzüge und versuch dich immer mehr zu entspannen. Dann kannst du beginnen, einmal in deinen inneren Körper zu spüren, vom Kopf bis in die Füße. Dabei kannst du dir vorstellen, dass du wie mit einem Scanner durch deinen Körper gehst und alles, was du wahrnehmen kannst, neutral beobachtest – ohne dich für irgendetwas zu verurteilen und ohne irgendetwas zu bewerten. Nur wahrnehmen. Auf diese Weise kommst du immer mehr in Kontakt mit dir und deinem Körper und nimmst dich besser wahr. Das heißt, du weißt, wie du dich fühlst, was in dir vorgeht und wenn du dir darüber bewusst bist, kannst du auch Veränderung leichter bewirken. Wie das wiederum funktioniert? Dazu in den kommenden Blogartikeln mehr. 😊

Hier nochmal der 1. Impuls als Zusammenfassung: 

  • Baue eine neue Routine in deinen Alltag ein und schaffe dir freie Zeit, um mit dir zu sein und in deinen Körper zu spüren. 
  • Suche dir dafür einen ungestörten Platz und schließe für ein paar Momente die Augen. 
  • Gehe mit deiner Aufmerksamkeit, wie mit einem Scanner, durch deinen Körper und nimm wahr, wie sich dein Körper anfühlt. Ist es irgendwo weit oder eng? Hart oder weich? Hell oder dunkel? Leer oder voll? Beobachte es, ohne die Empfindungen oder dich zu bewerten. Schenk dieser Körperstelle, an der du die Empfindung wahrnehmen kannst, deine Aufmerksamkeit und bleibe weiter in einem tiefen und gleichmäßigen Atemrhythmus. 
  • Falls Gedanken auftauchen sollten, schau mal, ob du sie ziehen lassen kannst, um nicht in die gedankliche Spirale einzuhaken.
  • Notiere dir gerne, was du empfunden hast. Vielleicht wirst du nach einigen Tagen eine Veränderung feststellen. 

Ich wünsche dir viel Freude beim Eintauchen in dich selbst!   

Über Julia

Als Coach unterstütze ich dich dabei, wieder einen Zugang zu deinen Gefühlen herzustellen und aus dem Überlebensmodus auszusteigen, damit du das Leben gestalten kannst, was du dir von Herzen wünschst.

Erfahre mehr über mich…

Goodie

Goodie

Hol dir meine Meditation & lerne, dein Herz wieder zu öffnen

Die Herzöffnungsmeditation unterstützt dich dabei, wieder mehr in Kontakt mit dir selbst zu gehen und die Verbindung zu deiner Herzensstimme zu stärken.

Diese Website verwendet lediglich technisch notwendige Cookies, um dir die bestmögliche Nutzung der Website zu ermöglichen.